Siedlungsgeschichte
Im Jahr 1862 wurde durch den Schuhmacher Peter Wirth (genannt Bruder Jakobus) der Orden der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz gegründet und in diesem Zusammenhang auch die Gemeinde Hausen. Die zwischen Hausen und dem Kernort Waldbreitbach gelegene, 1694 erbaute Kreuzkapelle am Wiedufer war Keimzelle der Ordensgemeinschaft. Im 18. Jahrhundert wurde sie ein beliebter Wallfahrtsort. Zuvor hatte auch Margaretha Rosa Flesch (Mutter Rosa), die Gründerin der Franziskanerinnen im Jahr 1863, in dieser Kreuzkapelle gelebt. Die Franziskanerinnen ließen sich auf dem Kapellenberg, im heutigen Kloster Marienhaus, im Waldbreitbacher Ortsteil Glockscheid nieder.
Heute gehören zur Gemeinde Hausen die Orsteile Bitze, Bremscheid, Frorath, Hausen, Hähnen, Langscheid, Maberghof, Margarethenhof, Marienhof, Muscheiderhof, Reuschenbach, Seidenhahn, Sohl, Solscheid, Stopperich, Wallbachsmühle und Weißfeld.
Hausen
- der größte und der Gemeinde namensgebende Ort zählt heute rd. 1100 Einwohner
und liegt auf 110 bis 150 m NN
- 1268 Ersterwähnung als Husen
- 1314 Verkauf des Hausener Hofes an die Deutschherren
- 1660 Hausen bestand aus 2 Höfen
- 1843 124 Einwohner in 20 Häusern
- 1862 Gründung der Franziskanerbrüder
Bremscheid (leitet sich von Brameskede ab)
- liegt auf rd. 250 m NN und ist durch drei landwirtschaftliche Betriebe geprägt.
- 1481 Ersterwähnung (Bremmscheit)
- 1750 lebten 10 Familien in Bremscheid,
- 1843 lebten in 10 Wohnhäusern 61 Einwohner
- bis 1971 Sitz der Ortsgemeinde, da in der geschichtlichen Frühzeit wegen der günstigen
Lage der größte und bedeutungsvollste Ort
- daher rührt auch der heute noch gültige kataster- und grundbuchtechnische
Gemarkungsname Bremscheid für die Ortsgemeinde Hausen
Bitze (leitet sich von Bizunna-Einfriedung ab)
- liegt auf 220 m NN
- Ersterwähnung 1578 als Eigentum der Breitbacher Deutschherren
- 1843 lebten 16 Einwohner in 3 Häusern
Frorath (leitet sich von Fron-Herr-oden ab)
- liegt auf rd. 220 m NN und ist landwirtschaftlich geprägt
- 1459 Ersterwähnung Heutz von froyln-rode
- 1600 Frueradt oder auch Froeradt genannt
- 1843 lebten 84 Einwohner in 14 Häusern
Hähnen (abgeleitet von Haene, Hang)
- liegt mit 365 m NN auf der höchsten Erhebung der Gemeinde (Malberg)
- 1600 Ersterwähnung mit der Bezeichnung Hähnerhof
- 1843 21 Einwohner in 2 Häusern
- 1860 Aufschwung durch den Steinbruch Malberg
- 1898 Inbetriebnahme der Seilbahn vom Malberg nach Rheinbrohl zum Basalttransport
- 1932 Schließung des Basaltsteinbruches
- 1964 Bau und Eröffnung der Ski-Piste Malberg; z. Zt. der Eröffung größte Kunstschneepiste Europas
- 2007 Neuerrichtung der Ski-Hütte als Ski- und Wanderhütte am Westerwaldsteig
- 2012 Abbruch der Skiliftanlage
Langscheid
- liegt auf 310 m NN ist seit jeher landwirtschaftlich geprägt
- 1300 Ersterwähnung als Hof Lauchenscheyt von den Hammersteiner Burggrafen angelegt
Margarethenhof
- das 2 Einwohner zählenden Gehöft liegt auf 295 m NN
- Anfang der 1960er Jahre entstanden
Marienhof
- liegt auf 315 m NN ist durch die Landwirtschaft sowie die alte Dorfschule geprägt
- 1716 Ersterwähnung beim Kauf des sog. Pfaffenbusch
- 1867 Pfaffenbusch erhielt die Bezeichnung Marienhof
- 1904 Bau und Eröffnung der Dorfschule für die Kinder der Höhe
- 1966 Schließung der Dorfschule
Muscheider Hof
- der neben Sohl liegende Ort liegt auf 240 m NN
- 1271 Ersterwähnung als Meischeit
- 1843 7 Einwohner
Reuschenbach (leitet sich von rauschendem Bach ab)
- der zweitgrößte Ort der Gemeinde mit rd. 260 Einwohnern ist als reiner Wohnplatz
anzusehen und liegt auf rd. 240 m NN
- 1355 Ersterwähnung als Hof Ruyschenbach
- 1843 10 Einwohner in 2 Häusern
Seidenhahn
- liegt auf 275 m NN
Wallbachsmühle
- der nördlichste Ort im Grenztal des "Dreiländerecks" zu den Gemeinden Roßbach
und Dattenberg liegt auf 160 m NN
Sohl
- liegt auf 240 m NN
- 1459 Ersterwähnung als Weiler Sohl
- 1843 lebten 16 Personen in 2 Häusern
Solscheid (eine Gründung des nahe gelgenen Hofes Langscheid)
- liegt auf 295 m NN und ist heute geprägt durch den Firmensitz eines europaweit tätigen
Spezialunternehmens für Polsterservice
- 1456 Ersterwähnung
- 1843 lebten in 19 Häusern 100 Einwohner
Stopperich (Stockberg oder Stobbergh)
- liegt auf 265 m NN
- 1335 Ersterwähnung als Hof Stockerg an der Wied
- 1660 im Besitz der Drachenfelser
- 1843 39 Einwohner lebten in 6 Häusern
Weißfeld (abgeleitet von weites Feld)
- liegt auf rd. 290 m NN
- 1660 Ersterwähnung als Flurbezeichnung
- 1843 22 Einwohner in 4 Häusern